Die Gummibandligatur ist eine häufig angewendete Methode zur nicht-operativen Behandlung von inneren Hämorrhoiden ersten und zweiten Grades.
Bei der Gummibandligatur werden die vergrößterten Hämorrhoiden abgeschnürt, wodurch sie innerhalb weniger Tage absterben und ausgeschieden werden.
Dieser Artikel ist Teil unserer Reihe zur ärztlichen Behandlung von Hämorrhoiden.
Ablauf
Der Ablauf der Gummibandligatur besteht aus mehreren Schritten:
- Vorbereitung: Der Patient wird gebeten, sich in eine bequeme Position auf die Untersuchungsliege zu legen. Der Proktologe führt eine rektale Untersuchung durch, um die Position und den Grad der Hämorrhoiden zu bestimmen.
- Anwendung des Gummibands: Ein spezielles Instrument wird verwendet, um ein kleines Gummiband um die Basis der Hämorrhoiden zu platzieren. Dies geschieht über ein Proktoskop, ein flexibles Röhreninstrument, das in den Analkanal eingeführt wird.
- Blutzufuhrabschnürung: Das Gummiband wird so platziert, dass es die Blutzufuhr zu den Hämorrhoidenarterien einschränkt. Dadurch wird die Durchblutung der Hämorrhoiden unterbrochen.
- Schrumpfung und Abfallen: In den folgenden Tagen führt der Mangel an Blutzufuhr dazu, dass die Hämorrhoiden schrumpfen und nach etwa 5-7 Tagen abfallen.
Die Gummibandligatur dauert normalerweise nur wenige Minuten und kann in einer Proktologenpraxis oder Klinik durchgeführt werden.
Schmerzen nach der Behandlung
Bei der Gummibandligatur können potenziell leichte Schmerzen auftreten, insbesondere unmittelbar nach der Anwendung des Gummibands oder nach dem Abfallen der Hämorrhoiden. Diese Schmerzen werden oft als ziehend oder drückend empfunden und können mit Schmerzen vergleichbar sein, die bei inneren Hämorrhoiden auftreten.
Um mit diesen potenziellen Schmerzen umzugehen, könnten folgende Maßnahmen hilfreich sein:
- Schmerzmittel: Rezeptfreie Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können helfen, leichte Schmerzen zu lindern. Es ist wichtig, die empfohlene Dosierung nicht zu überschreiten und bei der Einnahme von Medikamenten die Anweisungen des Arztes zu beachten.
- Sitzbäder: Warme Sitzbäder können dazu beitragen, Schmerzen und Unbehagen im Analbereich zu lindern. Ein Sitzbad für etwa 15-20 Minuten in lauwarmem Wasser kann beruhigend wirken.
- Topische Salben: Manchmal könnten vom Arzt empfohlene rezeptfreie Salben oder Cremes mit lokalen Schmerzmitteln oder entzündungshemmenden Eigenschaften zur Schmerzlinderung beitragen.
- Vermeidung von übermäßiger Anstrengung: Vermeide Anstrengungen beim Stuhlgang, da diese den Analbereich belasten könnten und zu Schmerzen führen könnten. Eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr können helfen, weichen Stuhl zu fördern und die Stuhlgangsvorgänge zu erleichtern.
- Ruhe und Schonung: Ruhe und das Vermeiden von schweren körperlichen Aktivitäten könnten ebenfalls dazu beitragen, Schmerzen zu reduzieren.
Leichte Schmerzen nach der Gummibandligatur sind normal. Falls die Schmerzen stark sind, anhalten oder von anderen ungewöhnlichen Symptomen begleitet werden, sollte sofort ärztliche Beratung in Anspruch genommen werden.
Mögliche Spätfolgen
Die meisten Patienten erfahren nach einer Gummibandligatur eine erfolgreiche Linderung ihrer Hämorrhoidenbeschwerden. Dennoch können einige Spätfolgen auftreten, die in Betracht gezogen werden sollten:
- Leichte Blutungen: Nach dem Abfallen der Hämorrhoiden könnten einige Tage lang leichte Blutungen auftreten. Diese Blutungen sind normalerweise gering und hören von selbst auf. Sollten jedoch starke oder anhaltende Blutungen auftreten, ist es wichtig, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
- Fremdkörpergefühl: Einige Patienten könnten ein vorübergehendes Fremdkörpergefühl im Anusbereich verspüren, insbesondere solange das Gummiband noch vorhanden ist. Dieses Gefühl verschwindet normalerweise, nachdem das Gummiband abgefallen ist.
- Rückfall: Bei einigen Patienten könnten die Hämorrhoiden trotz erfolgreicher Gummibandligatur erneut auftreten. Dies ist eher wahrscheinlich, wenn die zugrunde liegenden Faktoren, die zu den Hämorrhoiden geführt haben, nicht angegangen wurden (z. B. Verstopfung oder langes Sitzen auf der Toilette).
- Infektionen oder Entzündungen: Obwohl selten, könnten Infektionen oder Entzündungen im Analbereich auftreten. Anzeichen wie übermäßige Schwellung, Rötung, starke Schmerzen oder Fieber sollten unverzüglich einem Arzt gemeldet werden.
Falls ungewöhnliche Symptome auftreten, solltest du so schnell wie möglich ärztlichen Rat einholen.