Hausmittel gegen Hämorrhoiden

Welche Hausmittel wirken bei Hämorrhoiden (und welche nicht)?

Du vermutest, Hämorrhoiden zu haben und fragst dich, mit welchen Hausmitteln du sie behandeln kannst? Vielleicht möchtest du auch wissen, wie du mit Hausmitteln und dem richtigen Lebensstil Hämorrhoiden vorbeugen kannst? Hier findest du Antworten!

Eine schlechte Nachricht vorweg: Es gibt wenige Hausmittel, die echte Wunderwaffen bei Hämorrhoiden sind. Hämorrhoiden bekommt man nur mit einer Maßnahme in drei Tagen weg: Mit einer Operation.

Eine gute Nachricht gibt es allerdings auch: Mit der richtigen Ernährung, viel Bewegung und dem richtigen Verhalten auf der Toilette kannst du dazu beitragen, dass Hämorrhoiden gar nicht erst auftreten.

Die richtige Ernährung

Ernährung ist wichtig: Das richtige Ess- und Trinkverhalten kann dazu beisteuern, Hämorrhoiden entgegenzuwirken

Ein häufiger Grund für Hämorrhoiden ist ein zu starkes Pressen beim Stuhlgang. Wenn du über eine bewusste Ernährung Verstopfungen vorbeugst, musst du auf der Toilette nicht so stark pressen und Hämorrhoiden treten erst gar nicht auf bzw. bilden sich über die Zeit zurück.

Ein zweiter möglicher Grund für Hämorrhoiden ist häufiger Durchfall. Du solltest also Lebensmittel vermeiden, die bei dir zu Durchfall führen.

  • Flüssigkeitsaufnahme ist essenziell, um Verstopfung entgegenzuwirken. Trinke ausreichend Wasser! Außerdem erhöhst du damit die Fähigkeit des Darms, bestimmte Quellstoffe aufzunehmen.
  • Ernähre dich bewusst und ballaststoffreich. Dazu sind Vollkornprodukte, Gemüse und Obst wie z. B. Bananen hilfreich. 
  • Iss Nahrungsmittel, die den Stuhlgang erleichtern. Hierzu gehören etwa Flohsamenschalen in viel Flüssigkeit, frisches Gemüse (Bohnen, Erbsen, Linsen, Fenchel, Kohl) und frisches Obst (Rhabarber, Orangen, Kiwi, Himbeeren, Äpfel mit Schale, Birnen).

Bewegung und Sport

Bewegung und Sport als gesunder Lebensstil mit vorbeugender Wirkung

Hämorrhoiden verhalten sich wie Blutgefäße. Wenn du sie trainierst, sich nach dem Anschwellen wieder zurückzubilden, beugst du Schmerzen und dauerhaften Beschwerden vor. Regelmäßiger Sport und Bewegung  fördern die Durchblutung deiner Gefäße in deiner Darmschleimhaut. Dies wiederum hat einen Trainingseffekt auf deine Hämorrhoiden und wirkt vorbeugend. Raus aus dem Bürostuhl und bewege dich, deinem After zu Liebe!  

Sitzbäder und Hygiene

Nie in der Schule gelernt, aber trotzdem wichtig: Sitzbäder und richtiger Toilettengang tun dem Popo gut

Wenn sie sorgfältig eingesetzt werden, können Sitzbäder dazu beitragen, Entzündungen zu lindern, Schmerzen zu reduzieren und Infektionen vorzubeugen. Nutze einen Badezusatz wie Eichenrindenextrakt, erhältlich in der Apotheke, und bade deinen Hintern 1-2 Mal pro Tag für maximal 1 Minute. Die Wassertemperatur sollte nicht höher als deine Körpertemperatur sein.

Ebenso hilfreich ist es, beim Toilettengang darauf zu achten, dass man beim Abwischen behutsam mit dem Allerwertesten umgeht. Dein After mag kein Schmirgelpapier und auch keine zusätzlichen Duft- und Konservierungsstoffe. Benutze weiches Klopapier, setze es behutsam ein und auch wenn es mal schnell gehen muss, lieber vorsichtig als zu ungestüm. Am allerbesten ist die hygienische Reinigung mit Wasser im Bidet oder mit modernem Toilettenequipment. Dein Hintern wird dir dankbar sein.

Was du vermeiden solltest

Es gibt einige Mythen über die Wirkung von Pfirsichen auf dem After und Ähnliches. Hier müssen wir leider enttäuschen und es gibt keinerlei Beweise, dass Pfirsiche auf dem After wirklich helfen.

Von einer dauerhaften Einnahme von Abführmittel raten wir ebenfalls strikt ab. Abführmittel können den Darm reizen oder träge machen, was die Situation langfristig verschlimmert.

Auf keinen Fall solltest du die Hämorrhoiden aufstechen, ausdrücken oder abbinden.

Wann du doch zum Arzt solltest

Falls deine Afterbeschwerden länger anhalten oder sehr schmerzhaft sind, empfehlen wir auf jeden Fall einen Besuch beim Arzt. Hierfür eignet sich am besten ein Proktologe/-in oder Dermatologe/-in. Lieber einmal zu viel zum Arzt als zu wenig. Um auf eine Anamnese gut vorbereitet zu sein, hilft es sich aufzuschreiben, wie lange und intensiv die Symptome schon auftreten. Dies hilft der Ursache gut entgegenzuwirken. 


Quellen