Hämorrhoiden OP: Übersicht der Eingriffe

Bei Hämorrhoiden gibt es eine Vielzahl von medizinischen Ansätzen, um Linderung zu bieten. In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über verschiedene Operationsmethoden, die von minimal-invasiv (z.B. die Gummibandligatur) bis chirurgisch reichen (z.B. eine Exzision oder die Parks Methode).

Die 11 Methoden sind:

  1. Sklerosierende Injektion
  2. Infrarot- oder Laserkoagulation
  3. Kryotherapie
  4. Gummibandligatur
  5. Transanale Hämorrhoiden Dekompression
  6. Laser-Hämorrhoiden-Plastie
  7. Dopplergesteuerte Hämorrhoidenarterienligatur
  8. Elektrokoagulation
  9. Hämorrhoiden-Exzision
  10. Stapler-Hämorrhoidopexie
  11. Mukosarektalresektion

Nicht-operativ oder minimal-invasiv

Nicht-operative Eingriffe zur Behandlung von Hämorrhoiden bieten den Vorteil einer geringen Invasivität, was meist zu einer schnelleren Genesung und weniger Schmerzen führt. Diese Methoden können häufig ambulant durchgeführt werden, ohne dass ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist. Allerdings sind sie möglicherweise nicht für alle Grade von Hämorrhoiden geeignet und können in einigen Fällen mehrere Behandlungssitzungen erfordern. Zudem ist ihre Langzeitwirksamkeit im Vergleich zu operativen Verfahren oft weniger gut vorhersehbar.

Sklerosierende Injektion

Die sklerosierende Injektion, auch Sklerotherapie genannt, ist eine nicht-operative Methode zur Behandlung von Hämorrhoiden. Bei dieser Technik wird eine spezielle sklerosierende Lösung in die Hämorrhoiden injiziert, um eine Verödung der Gefäße zu bewirken. Dies führt dazu, dass die Hämorrhoiden schrumpfen und ihre Symptome abnehmen. Die Sklerotherapie wird hauptsächlich bei kleinen bis mittelgroßen Hämorrhoiden angewendet, die nicht stark vorgewölbt sind. Sie bietet den Vorteil einer minimal-invasiven Durchführung und kann in ambulanten Einstellungen durchgeführt werden. Die Methode ist jedoch möglicherweise weniger effektiv bei höhergradigen Hämorrhoiden und könnte mehrere Sitzungen erfordern, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Einige Patienten könnten vorübergehend leichte Schmerzen oder Beschwerden nach der Injektion erfahren.

Infrarot- oder Laserkoagulation

Die Infrarot- oder Laserkoagulation ist eine nicht-operative Methode zur Behandlung von Hämorrhoiden. Bei dieser Technik wird Infrarotlicht oder Laserenergie auf die Hämorrhoiden gerichtet, um die Durchblutung in den betroffenen Gefäßen zu reduzieren. Dies bewirkt eine Schrumpfung der Hämorrhoiden und eine Linderung der Symptome. Die Infrarot- oder Laserkoagulation ist besonders für kleinere bis mittelgroße Hämorrhoiden geeignet, die nicht stark vorwölben. Die Methode zeichnet sich durch ihre geringe Invasivität und relativ schmerzarme Anwendung aus. Allerdings könnte sie bei höhergradigen Hämorrhoiden weniger wirksam sein und eventuell mehrere Sitzungen erfordern. Die Schmerzen nach dem Eingriff sind normalerweise mild und vorübergehend, und die Patienten können in der Regel schnell wieder ihren normalen Aktivitäten nachgehen.

Kryotherapie

Die Kryotherapie ist eine nicht-operative Methode zur Behandlung von Hämorrhoiden. Bei dieser Technik werden die Hämorrhoiden durch Kältebehandlung, meist durch flüssigen Stickstoff, verödet. Dies bewirkt eine Schrumpfung der Hämorrhoiden und eine Linderung der Symptome. Die Kryotherapie kann für kleinere bis mittelgroße Hämorrhoiden geeignet sein, bietet jedoch möglicherweise nicht die gleiche Wirksamkeit wie einige andere Methoden. Vorteile umfassen die minimal-invasive Durchführung und eine vergleichsweise geringe Schmerzbelastung. Mögliche Nachteile könnten Rückfallraten und die Notwendigkeit von mehreren Sitzungen sein. 

Gummibandligatur

Die Gummibandligatur ist eine weitverbreitete minimal-invasive Methode zur Behandlung von Hämorrhoiden. Hierbei wird ein kleines Gummiband um die Basis der Hämorrhoiden gelegt, um die Blutzufuhr zu den betroffenen Gefäßen zu unterbrechen. Dies führt dazu, dass die Hämorrhoiden schrumpfen und letztendlich nach einigen Tagen abfallen. Die Gummibandligatur eignet sich besonders für Patienten mit Hämorrhoiden niedrigerer Grade, die nicht signifikant vorgewölbt sind. Ihre Vorteile liegen in der geringen Invasivität, der ambulanten Durchführung und den vergleichsweise milden Schmerzen. Einige Patienten könnten jedoch vorübergehend leichte Schmerzen oder Blutungen nach dem Eingriff erfahren. Die Methode kann mehrere Sitzungen erfordern, um optimale Ergebnisse zu erzielen, und ist möglicherweise nicht für hochgradige Hämorrhoiden geeignet.

Transanale Hämorrhoiden Dekompression

Die Transanale Hämorrhoiden Dekompression (THD-Methode) ist ein minimal-invasiver Eingriff zur Behandlung von Hämorrhoiden. Hierbei wird ein spezielles Instrument in den Enddarm eingeführt, um die Blutversorgung der Hämorrhoidenarterien zu verbessern und den Druck in den betroffenen Gefäßen zu reduzieren. Dies trägt zur Schrumpfung der Hämorrhoiden und zur Linderung der Symptome bei. Die THD-Methode wird vor allem bei höhergradigen Hämorrhoiden angewendet. Sie zeichnet sich durch ihre geringe Invasivität aus und wird oft ambulant durchgeführt. Vorteile umfassen eine schnelle Genesung und möglicherweise geringere Schmerzen im Vergleich zu anderen chirurgischen Methoden. Nachteile könnten eine begrenzte Wirksamkeit bei einigen Patienten und das Risiko von Komplikationen wie Blutungen oder Entzündungen sein. Die Eignung der THD-Methode sollte von einem erfahrenen Proktologen beurteilt werden.

Laser-Hämorrhoiden-Plastie

Die Laser-Hämorrhoiden-Plastie (LHP-Methode) ist eine moderne minimal-invasive Technik zur Behandlung von Hämorrhoiden. Bei dieser Methode wird ein Laser verwendet, um die Hämorrhoiden zu veröden und gleichzeitig das umliegende Gewebe zu verschließen. Dies führt zu einer Schrumpfung der Hämorrhoiden und einer Linderung der Beschwerden. Die LHP-Methode kann bei höhergradigen Hämorrhoiden eingesetzt werden und bietet den Vorteil einer minimalen Schmerzbelastung sowie einer schnellen Genesung. Die Methode zeichnet sich durch ihre Präzision aus und vermeidet oft offene Wunden. Dennoch könnten mögliche Nachteile eine begrenzte Langzeitwirksamkeit und das Risiko von Komplikationen wie Blutungen oder Entzündungen sein. Die Eignung der LHP-Methode sollte in Rücksprache mit einem qualifizierten Proktologen entschieden werden.

Dopplergesteuerte Hämorrhoidenarterienligatur

Die dopplergesteuerte Hämorrhoidenarterienligatur (DGHAL) ist eine Methode zur minimal-invasiven Behandlung von Hämorrhoiden. Bei diesem Verfahren wird ein Ultraschall-Doppler verwendet, um die Hämorrhoidenarterien zu identifizieren. Anschließend werden spezielle Ligaturbänder um die Arterien gelegt, um die Blutversorgung der Hämorrhoiden zu reduzieren. Dies führt zur Schrumpfung der Hämorrhoiden und zur Linderung der Beschwerden. Die DGHAL-Methode wird oft bei höhergradigen Hämorrhoiden angewendet. Sie bietet den Vorteil einer geringen Invasivität und einer schnellen Genesung. Zu den möglichen Nachteilen zählen das Risiko von Komplikationen wie Blutungen oder Entzündungen sowie eine mögliche Begrenzung der Langzeitwirksamkeit. Die Eignung der DGHAL-Methode sollte in Absprache mit einem erfahrenen Proktologen bewertet werden.

Elektrokoagulation

Die Elektrokoagulation ist eine weitere Methode zur Behandlung von Hämorrhoiden. Hierbei wird elektrische Energie verwendet, um die Hämorrhoiden zu veröden. Die Methode kann bei kleineren Hämorrhoiden Anwendung finden, jedoch könnten Effektivität und Schmerzmanagement variieren. Vorteile könnten die minimale Invasivität und die ambulante Durchführung sein. Nachteile könnten Schmerzen nach dem Eingriff und das Risiko von Komplikationen wie Blutungen oder Narbenbildung sein. Die Eignung dieser Methoden sollte von einem erfahrenen Proktologen beurteilt werden.

Operative Behandlung

Operative Eingriffe zur Behandlung von Hämorrhoiden sind in der Regel für schwerere Fälle reserviert. Diese Methoden sind oft sehr effektiv, insbesondere wenn andere, weniger invasive Behandlungen nicht erfolgreich waren. Allerdings sind sie in der Regel mit einer längeren Genesungszeit und einem höheren Risiko für Komplikationen wie Schmerzen, Blutungen oder Infektionen verbunden. Ein Krankenhausaufenthalt kann erforderlich sein, und die postoperative Schmerzbelastung kann höher sein als bei nicht-operativen Verfahren. Die Entscheidung für einen operativen Eingriff sollte daher sorgfältig und in Absprache mit einem erfahrenen Proktologen getroffen werden.

Hämorrhoiden-Exzision

Die Hämorrhoiden-Exzision ist eine chirurgische Methode zur Entfernung von Hämorrhoiden. Bei diesem Eingriff werden die Hämorrhoiden operativ herausgeschnitten. Dies kann in unterschiedlichen Varianten erfolgen, einschließlich der klassischen Exzision oder der Milligan-Morgan-Methode. Die Hämorrhoiden-Exzision wird in der Regel für schwerere Fälle von Hämorrhoiden angewendet, insbesondere wenn andere konservative Behandlungen nicht erfolgreich waren. Die Methode kann mit stärkeren Schmerzen und einer längeren Genesungszeit verbunden sein. Ein Vorteil besteht jedoch darin, dass sie eine dauerhafte Entfernung der Hämorrhoiden ermöglicht und bei höhergradigen oder stark vorgewölbten Hämorrhoiden oft sehr effektiv ist. Die Entscheidung für diesen Eingriff sollte in Absprache mit einem erfahrenen Proktologen getroffen werden.

Stapler-Hämorrhoidopexie

Die Stapler-Hämorrhoidopexie, auch als Longo-Verfahren bekannt, ist eine minimal-invasive chirurgische Methode zur Behandlung von Hämorrhoiden. Bei dieser Technik wird ein zirkuläres Klammernahtgerät („Stapler“) eingesetzt, um die Hämorrhoiden zu entfernen und gleichzeitig das umliegende Gewebe zu fixieren. Dies führt zu einer Verringerung der Durchblutung der Hämorrhoiden und ihrer Vorwölbung. Die Stapler-Hämorrhoidopexie wird bei höhergradigen Hämorrhoiden und Prolaps eingesetzt. Die Methode bietet den Vorteil einer verkürzten Genesungszeit im Vergleich zu klassischen Exzisionstechniken und kann oft weniger schmerzhaft sein. Nachteile könnten eine höhere Rückfallrate bei einigen Patienten und seltene Komplikationen wie Blutungen oder Entzündungen sein. Die Eignung dieser Methode sollte in enger Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Proktologen bewertet werden.

Mukosarektalresektion

Die Mukosarektalresektion, auch als Parks-Methode bekannt, ist ein chirurgisches Verfahren zur Behandlung von Hämorrhoiden. Bei diesem Eingriff wird ein Teil des Schleimhautgewebes im Enddarm entfernt, um die Hämorrhoiden zu behandeln. Die Methode wird hauptsächlich für höhergradige innere Hämorrhoiden angewendet. Sie bietet den Vorteil einer dauerhaften Entfernung der Hämorrhoiden und einer potenziell effektiven Linderung der Symptome. Nachteile könnten eine längere Genesungszeit und mögliche Komplikationen wie Schmerzen, Blutungen oder Infektionen sein. Die Eignung der Mukosarektalresektion sollte in enger Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Proktologen bewertet werden.